23.12.2015
Wie soll man hier nur fotografieren? Seit über einem Jahr wohne ich nun im Nationalpark Tijuca, dem größten oder zweitgrößten urbanen Regenwald der Welt, darüber wird noch gestritten. Ich halte die Kamera ins Dickicht und drücke ab. Wundere mich darüber, wie dunkel es hier eigentlich ist und wie körnig die Bilder deshalb werden, wenn man - wie ich kein Stativ dabei hat. Der Blick auf das Ergebnis auf dem kleinen Display der Kamera ist enttäuschend und hat kaum etwas mit dem Eindruck zu tun, den man mitten im Wald hier bekommt.
Zu Hause sehen die Bilder nicht mehr ganz so schlimm aus. Sie sind aber immer noch weit davon entfernt, das brachiale Walderlebnis zu übermitteln. Es fehlen natürlich auch die Geräusche. Und der Geruch...
Es gibt hier so viele Wege zu entdecken, sie werden Trilhas genannt. Viele Trilhas führen zu Berggipfeln, die mit spektakulären Aussichten auf Rio de Janeiro aufwarten.
Sehr große des Teile des heutigen Nationalparks waren vor noch gar nicht so langer Zeit durch Kaffeeplantagen zerstört...
Die Aufforstung, vom brasilianischen Kaiser Dom Pedro II 1861 in Auftrag gegeben, geschah mit einheimischen - aber auch mit fremden Bäumen.
So ein Dickicht, so ein Riesenwald. Mitten in der Metropole Rio de Janeiro.
Ein bisschen bleibe ich noch im Wald. Fortsetzung folgt!